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Anzeichen der Geburt: Das Baby macht sich auf den Weg

Körperliche Symptome unterschiedlich ausgeprägt Anzeichen der Geburt: Das Baby macht sich auf den Weg

Der errechnete Geburtstermin rückt näher – die zukünftigen Eltern werden langsam ungeduldig. Wann kommt das Baby endlich auf die Welt? Es gibt dafür recht eindeutige Anzeichen, die jedoch von Frau zu Frau und auch bei verschiedenen Schwangerschaften ganz unterschiedlich sein können.

Einsetzende Wehen sind ein sicheres Signal des Körpers, dass die Geburt begonnen hat. Wie lange sie dauert, ist von Frau zu Frau und von Schwangerschaft zu Schwangerschaft sehr verschieden.
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Rückt der errechnete Entbindungstermin näher, beginnt für die Eltern eine aufregende Zeit. Wann ist es endlich so weit? Vor allem Frauen, die das erste Kind bekommen, sind in dieser Frage sehr unsicher und haben Bedenken, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen.

Doch auch Ärzte und Hebammen können den Zeitpunkt der Geburt nicht exakt voraussagen. Nur ganze fünf Prozent der Kinder kommen genau zum errechneten Geburtstermin zur Welt. Die Natur hält sich nicht an den Kalender, allein der Organismus der Frau und das Baby bestimmen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Doch der Körper der Schwangeren sendet eine Reihe von Signalen, die die bevorstehende Geburt ankündigen. Diese Geburtssymptome sind jedoch bei jeder Schwangerschaft und jeder Frau unterschiedlich.

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Anzeichen für die Geburt

Die ersten Anzeichen, dass das Baby bald geboren wird, kann die werdende Mutter bereits einige Wochen vor der Geburt bemerken: Ab etwa der 36. Schwangerschaftswoche rutscht das Baby in der Gebärmutter tiefer in das Becken. Die Schwangere kann dabei Senkwehen (Vorwehen) verspüren.

Diese Kontraktionen der Gebärmutter können bis zu 40 Sekunden anhalten und unterschiedlich stark verlaufen – spürbar sind sie beispielweise als Ziehen im unteren Rücken, als Druck im Bauch, manche Schwangere verspüren nur Übelkeit oder Unwohlsein. Im Unterschied zu echten Wehen kommen Senkwehen nicht regelmäßig. Falls sich die Wehen jedoch regelmäßig wiederholen, macht sich das Baby auf den Weg in die Welt. Dann handelt es sich wahrscheinlich um die ersten Geburtswehen.

Weitere frühe Anzeichen für die bevorstehende Geburt sind:

  • Nestbautrieb: Die Schwangere breitet das Zuhause für das Kind vor.
  • das Gefühl, dass es nun genug ist mit dem Babybauch
  • Schlaflosigkeit
  • Antriebslosigkeit oder Müdigkeit
  • verminderter Appetit oder Heißhunger
  • Durchfall und vermehrter Harndrang
  • nachlassende Kindsbewegungen
  • Vormilch tritt aus den Brustwarzen aus

Neben diesen teilweise sehr unspezifischen Symptomen gibt es drei eindeutige körperliche Anzeichen, die ankündigen, dass das Baby bald geboren wird:

  • „Zeichnen“ – Ausfluss von blutigem Schleim aus der Scheide
  • platzende Fruchtblase mit Abgang von Fruchtwasser
  • regelmäßige Wehentätigkeit im Abstand von 10 bis 15 Minuten

1. Der Muttermund öffnet sich – „Zeichnen“

Während der Schwangerschaft ist der Muttermund fest verschlossen, zusätzlich bildet sich im Gebärmutterhals ein Schleimpfropf („Geburtskorken“) als Barriere gegen Infektionen. Unter dem Einfluss von Hormonen, die den Geburtsvorgang steuern, öffnet sich der Muttermund vor der Geburt stückweise. Dabei löst sich der Schleimpfropf und tritt, oft mit Blut vermischt, aus. Diesen Vorgang nennt man „Zeichnen“ – die Schwangere bemerkt einen rosafarbenen Ausfluss.

Bei den letzten Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft prüft der Arzt auch, ob der Muttermund noch geschlossen ist. Der Zeitpunkt, wann sich der Muttermund zu öffnen beginnt, ist sehr unterschiedlich. Manchmal erfolgt der Schleimabgang bereits zehn bis zwölf Tage vor dem Einsetzen der Wehen. Meistens jedoch geschieht das, wenn die Geburt bereits begonnen hat.

2. Fruchtwasser geht ab, Fruchtblase platzt

Viele Geschichten gibt es rund um den Abgang von Fruchtwasser. Frauen, die noch kein Kind zur Welt gebracht haben, fürchten sich regelrecht davor, dass die Fruchtblase platzt. Doch das passiert längst nicht bei jeder Frau. Der normale Blasensprung „passiert“ erst, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist, das heißt, nachdem die Wehen eingesetzt haben. Nicht selten wird die Fruchtblase auch erst in der Klinik geöffnet.

Selbst wenn die Fruchtblase kurz vor der Geburt platzt, geht das Fruchtwasser meist nur tröpfchenweise ab, denn das Köpfchen des Kindes sitzt ja bereits vor dem Muttermund und verschließt einen möglichen Riss.

Bei einem vorzeitiger Blasensprung reißt die Fruchtblase, bevor die Wehentätigkeit eingesetzt hat. Das Baby ist jetzt nicht mehr durch das umgebende Fruchtwasser geschützt. In dieser Notsituation sollte die Schwangere möglichst schnell und liegend in eine Klinik gebracht werden.

Plötzlich einsetzende, starke vorgeburtliche Blutungen sind oft ein Hinweis für eine drohende Notsituation für Mutter und Kind. Meistens handelt es sich dabei um eine vorzeitige Plazentaablösung, wodurch die Versorgung des Kindes unter der Geburt gefährdet ist. In diesem Fall sollte die werdende Mutter sofort und am besten im Krankenwagen in die Klinik gebracht werden. Oft ist ein schnelles Eingreifen nötig, um das Leben des Kindes zu retten.

3. Einsetzende Wehen

Die Wehentätigkeit ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Geburt beginnt. Die Gebärmutter zieht sich in regelmäßigen Abständen zusammen, anfangs nur vereinzelt, dann spürbar zunehmend. Die ersten Wehen kommen in der Regel nicht überraschend, die Vorwehen haben ja meist schon einen Vorgeschmack darauf gegeben.

Gewöhnlich verspürt die Schwangere ein Ziehen im Unterleib oder ein Druckgefühl im Bauch, was Menstruationsbeschwerden ähnelt. Darauf folgt wahrscheinlich ein Krampf in der Kreuzbeingegend, der sich über den Bauch ausbreitet und ihn wie ein enger Gürtel umschließt. Sehr häufig werden diese Wehen wie eine Welle des Unbehagens empfunden, die durch den Bauch läuft, einen Gipfel erreicht und dann wieder abklingt. Gleichzeitig wird der Uterus hart und zieht sich zusammen, bevor er sich wieder entspannt.

Geburtswehen erkennen

Geburtswehen können nicht mehr durch Entspannungstechniken kontrolliert werden und kommen immer regelmäßiger in kürzeren Abständen und werden schmerzhafter. In der Anfangsphase dauern diese Kontraktionen etwa 30 bis 60 Sekunden und die Intervalle betragen fünf bis 20 Minuten.

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Doch auch dieser Rhythmus kann stark variieren. Viele Frauen bemerken die Wehen erst als solche, wenn sie alle fünf Minuten erfolgen. Später dauern sie 60 bis 90 Sekunden mit Pausen von zwei bis vier Minuten. Unterscheiden kann man Vorwehen von richtigen Wehen dadurch, dass die erstgenannten verschwinden, wenn die Schwangere umhergeht, die Geburtswehen jedoch nicht.

Bei welchem Wehenabstand ins Krankenhaus?

Wenn die Wehen alle 15 bis 20 Minuten wiederkehren, beginnt die Geburt. Hektisch muss man zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht werden. Vom Einsetzen der ersten regelmäßigen Wehen bis das Kind zur Welt kommt vergehen meist noch viele Stunden. Bei Erstgebärenden rechnet man durchschnittlich mit acht bis 14 Stunden, der Zeitraum kann aber auch 20 bis 24 Stunden betragen. Beim zweiten Kind und weiteren Schwangerschaften brauchen Frauen im Durchschnitt nur noch acht Stunden bis zur Entbindung. Häufig ist es auch so, dass die Wehen bei Ankunft im Krankenhaus erst noch einmal „einschlafen“.

Als Faustregel für den Start in die Klinik gilt:

  • Wehen kommen alle fünf bis sieben Minuten in regelmäßigem Abstand.
  • Wehen werden stärker und schmerzhafter, vor allem beim Umhergehen.
  • Während der Wehen fällt das Sprechen schwer.

Dabei sollten Frauen jedoch bedenken, dass jede Geburt sehr individuell ist. Abstand, Dauer und Intensität der Wehen sowie die Länge der Geburt können sehr unterschiedlich sein. Letztendlich sollte die Frau auf ihr Bauchgefühl hören und selbst bestimmen, wann der richtige Zeitpunkt ist, ins Krankenhaus aufzubrechen.

Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft

Lifeline/Wochit

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